«Es geht mir nicht um Gleichmacherei, sondern um echte Chancengerechtigkeit.»

Eva Maria Hodel arbeitet seit Juni 2022 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) im Projekt BEready und engagiert sich seit 2025 zusätzlich als Equity Officer an der Universität Bern. Im Gespräch erzählt sie, warum sie sich für die Uni Bern entschieden hat, wie sie sich für Chancengerechtigkeit einsetzt und welche Weiterbildungen für sie besonders prägend waren.

Eine Frau angelehnt die freundlich lächelt.
Bild: Dres Hubacher

Interview mit Eva Maria Hodel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Equity Officer

Warum hast du dich für die Universität Bern entschieden?
Als gebürtige Bernerin fühle ich mich hier sehr verwurzelt. Die Universität Bern geniesst ein hohes Renommee – auch weit über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus – und bietet die Möglichkeit, in einem akademischen Umfeld zu arbeiten, das nicht nur Forschung und Lehre betreibt, sondern auch einen konkreten gesellschaftlichen Beitrag leistet. Besonders reizvoll ist für mich das Projekt BEready, das wissenschaftliche Arbeit mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet.

Wie prägst du die Arbeitskultur an der Uni Bern?
In meiner Rolle als Equity Officer setze ich mich dafür ein, dass sich alle Mitarbeitenden willkommen fühlen und die Unterstützung erhalten, die sie individuell benötigen. Es geht mir nicht um Gleichmacherei, sondern um echte Chancengerechtigkeit: jede Person dort abzuholen, wo sie steht, und die passenden Ressourcen bereitzustellen. Ausserdem hat mir der Kurs Academic Leadership geholfen, die Universität als Ganzes besser zu verstehen – dieses Wissen nutze ich, um die Kommunikation im Team zu stärken und die strategische Ausrichtung aktiv mitzutragen.

Mit wem arbeitest du interdisziplinär zusammen?
Hier arbeiten wir fakultätsübergreifend – insbesondere zwischen der Medizinischen Fakultät und der Vetsuisse-Fakultät – sowie beispielsweise mit dem MCID Ethics & Policy Lab. Darüber hinaus stehen wir im Austausch mit kantonalen Behörden, dem Bundesamt für Gesundheit sowie weiteren nationalen und internationalen Partnern. Auf europäischer Ebene kooperieren wir mit anderen Kohortenstudien und Institutionen zur Pandemie-Bereitschaft, und auch die Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.

Welche Weiterbildungsangebote haben dich besonders geprägt?
Ein Schlüsselmoment war für mich die Teilnahme am Kurs Academic Leadership. Er hat mir geholfen, Führungsaufgaben souverän wahrzunehmen und die unterschiedlichen Welten von Verwaltung, Forschung und Lehre besser zu verstehen. Zudem schätze ich das breite Weiterbildungsangebot der Uni – von Kommunikationstrainings über Medientrainings bis hin zu Kursen zu inklusiver Sprache und Rassismusprävention.

Was würdest du jungen Forschenden mit auf den Weg geben?
Ich empfehle, frühzeitig die zahlreichen Coaching- und Weiterbildungsprogramme zu nutzen – insbesondere Angebote zu Transferable Skills. Für Forschende, die sich als Frauen, trans, inter und nonbinären Personen identifizieren, gibt es zudem sehr gute spezifische Programme. Ebenso wichtig ist, ein starkes Netzwerk aufzubauen und die Karriereplanung aktiv anzugehen.

Wie hast du den Einstieg an der Uni Bern erlebt?
Sehr positiv. Unser Institut lebt eine offene Kultur, in der Türen – im wörtlichen und übertragenen Sinn – immer offenstehen. Angebote wie das Welcome Center und spezielle Unterstützungsleistungen für Dual-Career-Paare haben mir und meiner Familie sehr geholfen, gut anzukommen.