«Kein Tag ist gleich – genau das macht meine Arbeit spannend.»

Beat Guggisberg arbeitet seit April 2021 als Sektionspräparator in der Sektionshalle des Tierspitals der Universität Bern. Im Gespräch erzählt er, warum seine Arbeit so wichtig für Tierhalter:innen, Landwirtschaft und Studierende ist, wie er die Zusammenarbeit in seinem internationalen Team erlebt und was seinen Arbeitsalltag so abwechslungsreich macht.

Ein älterer Herr steht in einem Arbeitsoverall und hinter ihm hängen viele Gummistiefel und andere Overalls an der Wand
Bild: Dres Hubacher

Interview mit Beat Guggisberg, Sektionspräparator 

Wann erlebst du besonders, dass deine Arbeit Sinn macht?
Eigentlich jeden Tag. Wir führen Sektionen durch, um die Todesursachen von Tieren zu ermitteln – sei es bei Heimtieren, Nutztieren oder Pferden. Das hilft Tierhalter:innen, Klarheit über den Verlust zu bekommen, und unterstützt Landwirt:innen dabei, Haltungs- oder Fütterungsfehler zu erkennen und künftige Verluste zu verhindern. Für die Studierenden ist unsere Arbeit ebenfalls wichtig, weil sie bei uns direkt sehen, wie sich Krankheiten im Körper zeigen, und so ihr theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen verknüpfen können.

Wie erlebst du die Arbeitskultur in deinem Team?
Wir sind ein sehr diverses, internationales Team: Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt – vom Iran über Belgien bis nach Ägypten. Das macht die Arbeit spannend und bereichernd. Besonders schätze ich, dass Theorie und Praxis bei uns Hand in Hand gehen: Die akademische Sichtweise in meinem Team ergänzt sich perfekt mit meiner praktischen Erfahrung. So lernen wir ständig voneinander. Auch mit den Studierenden, die mehrere Wochen bei uns mitarbeiten, entsteht schnell ein echtes Teamgefühl.

Welcher Begriff beschreibt die Uni Bern für dich am besten?
Ganz klar: Vielseitigkeit – sowohl in der Arbeit als auch im Team. Kein Tag ist gleich, und genau das macht es spannend.

Wie gestaltest du deinen Arbeitsalltag mit?
Wir arbeiten in einem kleinen Team, das auch an Wochenenden und Feiertagen im Einsatz ist. Da braucht es Flexibilität und gegenseitige Unterstützung. Ich arbeite gerne mit jüngeren Menschen zusammen – die Mischung aus Altersgruppen und Perspektiven tut unserem Team gut.

Ist dein Arbeitsalltag vorhersehbar?
Überhaupt nicht. An einem Tag haben wir vielleicht fast keine Fälle, am nächsten bis zu 15. Manchmal muss alles sehr schnell gehen, etwa wenn viele Tiere sterben und sofortige Untersuchungen notwendig sind. Diese Unvorhersehbarkeit hält uns auf Trab und macht die Arbeit herausfordernd und interessant. Die meisten Tiere sind Hunde, Katzen, Kühe oder Schafe, aber manchmal kommen exotische Tiere – vom 5,2 Tonnen schweren Elefanten bis zur 2,5 Gramm leichten Heuschrecke. Viele dieser Tiere stammen aus Zoos in der ganzen Schweiz, und werden zu uns teilweise mit Feuerwehrunterstützung transportiert. Solche Fälle bedeuten lange Arbeitseinsätze von bis zu 15 Stunden.